
19 Aug Neues Projekt: Zimmer – Kufstein
Spatenstich für neues Digitaldruck-Technologiezentrum …
Spatenstich für neues Digitaldruck-Technologiezentrum
Traditionsbetrieb baut um 3,4 Millionen Euro Lager und Mega-Schauraum.
KUFSTEIN. Mit einem symbolischen Spatenstich gaben Geschäftsführer Anton Naschberger und die Geschäftsleitung der J. Zimmer Maschinenbau GmbH am Freitag, dem 14. August, offiziell den Startschuss für den Bau des neuen Technologi-zentrums für Digitaldruck. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 3,4 Millionen Euro soll bis Mitte 2016 fertiggestellt sein.
„Unser Unternehmen wird im kommenden Jahr 150 Jahre alt, der letzte Bau ist schon fast 40 Jahre her“, stellt Naschberger einleitend fest. Zimmer stand vor der Wahl teile der Produktion überhaupt in die Abnehmermärkte auszulagern, etwa nach China oder Indien, das Technologiezentrum an den zweiten Standort nach Klagenfurt zu legen, oder eben in der Festungsstadt zu bauen. „Das Ziel ist, vermehrt potentielle Kunden nach Kufstein zu bringen, um sie von unseren Technologien und Möglichkeiten zu überzeugen“, so Nachberger. Dafür will Zimmer teure Messeauftritte zurückschrauben und gezielt solvente, potentielle Kunden zu informieren. „Im neuen Technologiezentrum wollen wir all unsere Techniken im Bereich Digitaldruck darstellen und für verschiedenste Tests zur Verfügung stellen“, erklärte Naschberger weiter.
Über 2.500 m² für Lager, Forschung und Show
Auf einer Nutzfläche von 1.950 m² entsteht ein Vorführ- und Schulungszentrum mit modernsten Maschinen, zwei Seminarräume sowie eine Dachterrasse für die Mitarbeiter – „das wird eine spannende Sache“, freut sich Naschberger. Im Gebäude ist auch ein Labor für Forschung und Entwicklung neuer Prozesse geplant. Angrenzend daran wird noch eine 580 m² Lager- und Auslieferungshalle errichtet, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Das Gesamtprojekt wurde der „Anker Bauconsulting GmbH“ aus Thiersee, Spezialist für Industriebauten, anvertraut. „Wir haben uns für Anker entschieden, weil wir lieber mit einem kleinen, flexiben Unternehmen arbeiten wollten, als mit einem Großen“, erklärte Naschberger und meinte: „Wir hoffen der Bau geht zügig voran.“ Franz Osl, bei Zimmer für die Koordination des Projekts verantwortlich fühlt sich in dieser Entscheidung „täglich weiter bestätigt“. Anker zeichnet mittlerweile für rund 150 Firmenbauten verantwortlich. Bis zum Winter soll das Gebäude soweit stehen, dass mit den Innenausbauten begonnen werden kann. Für April 2016 ist die Fertigstellung anberaumt.
Politik beeinflusst das Geschäft
Rund 31 Millionen Euro Umsatz macht Zimmer jährlich, wobei Schwankungen nicht nur durch Auslieferungstermine, sondern oft von höheren Stellen abhängig seien: „Wir sind oft von der Politik abhängig“, erklärte Naschberger. Etwa die Sanktionen der EU gegen Russland hätten auch die Geschäfte des Kufsteiner Unternehmens beeinflusst. Bei politischem Tauwetter können sich die Farbenspezialisten durchaus freuen: „Jetzt gehen wir dann in den Iran, sobald der Markt wieder aufgeht“, meinte der Geschäftsführer.
Auch die regionale Politik beeinflusst das Unternehmen. „Durchgeboxt“ habe man den Bau der neuen Anlage seit März diesen Jahres – offenbar mit Schützenhilfe durch Vizebürgermeister Richard Salzburger und weitere Gemeinderatsmitglieder. Dass offen eine Abwanderung nach Klagenfurt in den Raum gestellt wurde, habe die Stadtgemeinde durchaus gesprächsbereiter werden lassen, schmunzelten die Geschäftsleiter. „Das haben die Behörden wohl gelernt, dass sie zumindest nicht behindern sollen, wenn sie schon nicht fördern“, gab es markige Worte zu hören. Prokurist Osl ärgert sich auch über die beschränkte Wirtschaftsförderung der Stadt, sie gilt für den Innenstadtbereich. „Das finden wir als alteingesessener Betrieb etwa unfair“, so Osl. Er hofft auf eine Ausnahmelösung.
Schulung, Forschung, Entwicklung
„Wesentlich für den Erfolg verantwortlich sind unsere Mitarbeiter, die alle Spezialisten auf ihrem Gebiet sind. In der hochmodernen Lehrlingsabteilung, werden vorwiegend MechatronikerInnen und Metalltechniker-Maschinenbau-technikerInnen ausgebildet“, teilt Geschäftsführer Naschberger mit. „Mit eigenen Entwicklungsabteilungen im Bereich Elektronik, Feinmechanik, Software und Steuerungstechnik, konzentrieren wir uns auf neue Herausforderungen, um unserem Ruf als Marktführer immer wieder gerecht zu werden. Im Bereich der Fertigung stehen modernste CNC-Maschinen und Fertigungsautomaten zur Verfügung“, so Naschberger und ergänzt: „Wir freuen uns schon alle darauf, wenn wir ab Mitte 2016 unsere Kunden nach Kufstein in das neue Technologiezentrum einladen können.“